Rheinhessen revisited: Nierstein

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    “”Warum sind wir so fest dazu entschlossen? Nicht etwa, glauben Sie mir das, aus parteipolitischem Haß. Das ist nicht der Grund, sondern wir sind dazu so fest und bis zutiefst entschlossen, weil wir glauben, daß mit einem Sieg der Sozialdemokratischen Partei der Untergang Deutschlands verknüpft ist.” (Konrad Adenauer, zitiert nach: SPIEGEL, 11. Jahrgang, Heft 37, 11. September 1957)

Das Niersteiner Kanzler-Eck erinnert daran, wie die Niersteiner einem Bundeskanzler einen “großen Bahnhof” bereiteten. Es war im August 1957. Der Bundestagswahlkampf lief auf vollen Touren. Mit einem Sonderzug reiste Konrad Adenauer durch die Lande. Der Kanzlerterminkalender verzeichnet für den 1. August: 19:25 Uhr: Ankunft in Nierstein mit Begrüßung durch Ministerpräsident Altmeier. Der Abend sah eine zweistündige Wahlkampf-Veranstaltung im Kurfürstlichen Schloss in Mainz vor, gegen 01.15 Uhr nachts drängten ihm die Honoratioren Niersteins noch eine Kiste “Woi” auf und nötigten zu einer Eintragung in das Gästebuch der Stadt, bevor der Sonderzug auf Gleisen der “Valtinsbahn” in Dexheim abgestellt wurde. Am nächsten Morgen stand dort – Überraschung!!! – wieder die Überreichung einer Kiste “Woi” auf der Agenda.