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“Eine ähnliche mechanisierende und nivellierende Tendenz wohnt der Druckerpresse inne, die übrigens nie eine so allgemeine Bedeutung erlangt hätte, wenn ihre Erfindung nicht mit der Einführung guten und billigen Papiers zusammengefallen wäre.” (Egon Friedell)
Es gehört zu den Nebenwidersprüchen der vollgefressenen, geisteskranken Stadt, die sich so gern als Medienstadt sieht, dass keine der beiden lokalen Tageszeitungen in der Stadt selbst gedruckt wird. Vor drei Jahren machte die Verlagsgruppe Rhein Main ihr Druckzentrum an der Sauerwiese in Mombach dicht. Gut 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden freigestellt, transferiert, abgefunden und besozialplant. Und die Prägepresse wollte man nicht einmal als Dekoration der neuen Liegenschaften mitnehmen. Sie steht heute noch auf dem Gelände, das inzwischen an einen Logistikdienstleister verkauft wurde.
Unfassbar!
Diese Presse ist historisch wertvoll.
Aber nein, Profit und Geld sind wichtiger, da kann man die einfach mal stehen lassen…
Dein Blog ist mehr als empfehlenswert!
Es wäre zu prüfen, ob es sich tatsächlich um eine historische Presse handelt oder vielleicht “nur” um eine gußeiserne Replik. 1975, bei der Einweihung des Druckzentrums, werden die Verlags-Chefs wohl kaum eine historisch bedeutsame und damit wertvoll Druckpresse ins Freie gestellt und auf Jahrzehnte den Elementen überlassen haben. Bedenklich stimmt gleichwohl, und darauf wollte ich hinweisen, dass man sie gedankenlos stehenließ.