Gonsenheim, Pfarrer-Grimm-Anlage

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    “Napoleon fasste sich und mit ruhigem Tone sagte er mir folgende Worte, nicht minder merkwürdig als die vorigen: ‘Die Franzosen können sich nicht über mich beklagen; um sie zu schonen, habe ich die Deutschen und die Polen geopfert. Ich habe in dem Feldzug von Moskau dreimalhunderttausend Mann verloren, es waren nicht mehr als dreißigtausend Franzosen darunter.'” (Metternich, über eine Konversation mit Napoleon I.)

Den Napoleonstein in der Pfarrer-Grimm-Anlage haben die Überlebenden der napoleonischen Zeit 1839 als Memorial für ihre gefallenen Kameraden errichtet. Von den 40 bis 50 sehr wahrscheinlich gegen ihren Willen eingezogenen Gonsenheimern überlebten elf ihre Zeit in der “Grande Armee” nicht.

Das hat die positive Einstellung der Gonsenheimer zum Korsen nicht nachhaltig verschlechtert. Nach einem opulenten Truppenmanöver am Großen Sand am 30. September 1804 in Gegenwart Napoleons und seiner Gattin Josephine hatte sich in der Gemeinde schon ein Napoleon-Verein gegründet.

Gonsenheimer Bauern und Bürgertum gehörten auch zu den Profiteuren der französischen Besetzung Rheinhessens zwischen 1792 und 1814 und der Errichtung des Département du Mont-Tonnerre. Der Code Civil hatte sie rechtlich Adel und Klerus gleichgestellt. Im Rahmen der Säkularisation erklärte die französische Departementsverwaltung früheres Mainzer Kirchengut zu Nationaleigentum und brachte es natürlich auf den Grundstücksmarkt. Aus Untertanen wurden Landbesitzer.