Gutenberg-Museum

Das Bild zeigt einen Ausschnitt vom Modell des frühneuzeitlichen Mainz zur Zeit Gutenbergs

    “… das Stapelrecht zwingt alle durchziehenden Kaufleute, in der Stadt ihre Waren feilzuhalten, was, da der Magistrat das Recht hat, die Preise zu bestimmen, schon ein wenig an Straßenraub grenzt.” (Egon Friedell)

Kreative Fiskal- und Handelspolitik gab es zu allen Zeiten. Nach dem Stapelrecht oder Stapelzwang waren Kaufleute bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts verpflichtet, ihre Waren beim Passieren einer Stadt abzuladen – zu stapeln – und eine bestimmte Zeit zum Verkauf anzubieten. Geregelt waren zudem die Mengen, die Händler zu bestimmten Preisen abgeben mussten. Mainz als Knotenpunkt des Warentransports auf dem Land- und Wasserweg ließ sich dieses Recht im Mittelalter und in der frühen Neuzeit in diversen Königsurkunden wiederholt bestätigen und wusste es höchst vorteilhaft auszuüben. Zu diesem Zweck wurden Kräne zum Entladen der Lastkähne aufgestellt und das Brand-Kaufhaus in Ufernähe errichtet.