- “Ein Hirschgeweih über der Tür ließ uns nicht lange in Zweifel, wo wir die Försterei, für die wir einen Gruß mitbrachten, zu suchen hätten.” (Theodor Fontane, 1873)
Ein Hirschgeweih mag man als Gestaltungselement in einer Denkmalzone der Mainzer Oberstadt eher nicht erwarten. In der Ritterstraße hängt ein kapitaler Sechzehnender, gegossen oder geschmiedet, als Schmuck an der Fassade eines 1922 entstandenen Walmdachhauses. Der Mittelrisalit und die dekorativen Elemente der Attikazone stehen für die Formensprache des Neoklassizismus. Das Geweih ist keine stilistische Entgleisung, sondern historisches Zeitzeugnis. In der “schlechten alten Zeit”, also in der vierten und fünften Dekade des letzten Jahrhunderts hatte hier die Reichsforstverwaltung Quartier genommen. Im Hessischen Forstamt Mainz residierte ein Oberforstmeister als Amtsvorstand. Publikumsverkehr Dienstags und Freitags, jeweils 8:00 bis 12:00.