- “Und so war der Sommer vergangen, und es war der Herbst gekommen, der die Brombeeren, aber auch die kalten Reife des Morgens brachte.” (Adalbert Stifter, 1866)
Ist ein Literat vertrauenswürdig, wenn es um die Datierung von Reifestadien bei Wildfrüchten geht? Immerhin – der Biedermeier-Österreicher gilt als genauer Naturschilderer. Die ersten Brombeeren des rheinhessischen Sommers sind – nun ja, na gut – reif, fast reif, vielleicht doch nicht so süß. Immerhin auch nicht sauer. Der Juni war nie ein Monat der Vollendung, er jagte selten das letzte Quentchen Glukose und Fruktose in die Beeren am Wegrand. Trotzdem: eine Handvoll ist schnell gepflückt und in den Mund gestopft.