“If you take a piece of glass no bigger than the top of your thumb …”

Stresemannufer

    Stresemannufer

“… place it in a mortar and industriously pound and grind at it, you will, in course of time, produce a fine white powder smooth to the touch and, though insoluble, yet easily administered to man.” (Edgar Wallace)

    Vorstehend beschriebene Methode der Giftherstellung mit Glasscherben als Rohstoff wird in den Afrikaromanen  des Kriminalautors  überliefert. Sie kam gewohnheitsmäßig dann zur Anwendung, wenn Ehefrauen mit dem Zustand ihrer Beziehung im allgemeinen und dem männlichen Teil derselben im speziellen unzufrieden waren. Das zu Pulver zerstoßene Glas wurde unauffällig mit der Abendmahlzeit verabreicht und perforierte während der Nachtruhe den Verdauungstrakt des Lebensabschnittsgefährten.

      Ähnlich perfide ist das Szenario, in dessen Folge kleinste Glasscherben auf dem Pflaster der vollgefressenen, geisteskranken Stadt regelmäßig die Bereifung des Radlers zerstören. Es beginnt mit dem Abendvergnügen der jungen Straßenbiertrinker, die ihren Gerstensaft auf dem Weg zur nächsten in-location inhalieren. Das Trinkritual der Spaß-Crowd macht es offenbar zwingend erforderlich, die geleerte Flasche dann irgendwo zu zerschmeissen. Allein für diese Rücksichtslosigkeit gebührte den Burschen die Bastonade. Mit Glasbruch und Mehrarbeit für die Stadtreinigung hat es aber noch nicht sein Bewenden.

      In den nächsten Tagen werden die Scherben unter Autoreifen oder Stiefelsohlen langsam zu immer kleineren Splittern zermahlen, bis sie mit dem unbewaffneten Auge nicht mehr zu erkennen sind. Dann können sie sich unbemerkt in den Reifenmantel bohren, um bei unpassendster Gelegenheit auch den Schlauch in Mitleidenschaft zu ziehen.