- Walpodenstraße
An wenige Orten treten die kleinen und großen Aporien des kapitalistischen Konsumapparates offenkundiger zu Tage als auf seinen Abfallhalden. So auch bei den verschlungenen Ladegeräten und Netzteilen, die ein Handynutzer in der Walpodenstraße verklappt hat.
Es dürfte als Ergebnis von zwei Jahren durchschnittlicher Marktteilnahme im Produktsegment Mobilfunkgeräte anzusehen sein. Dabei ist doch das Netzteil noch das langlebigste Mobiltelefon-Zubehör. Sein Handy mag der Zeitgenosse allenfalls für einige Monate als Lebensabschnittspartner dulden, der Akku ist nach etwa 500 Ladezyklen endgültig tot. Der kleine schwarze Knubbel könnte sich seine Wechselspannung noch jahrzehntelang aus der Steckdose saugen. Nur will ihn niemand mehr anschließen. Wer zweimal mit demselben lädt, gehört nicht mehr zum Establishment.
Ob der für 2012 von Mobilfunkindustrie versprochene Ladegeräte-Standard Besserung bringt, wird abzuwarten sein. Wohl eher nicht, abwärtskompatibel – das heißt auch für Antik-Handys nutzbar – ist die UCS (universal charging solution) bestimmt nicht.
Bei der andertags durchgeführten Nachschau sind die Netzteile verschwunden. Der ebenso unbekümmert dahinter abgestellte “Gelbe Sack” allerdings nicht, was den Schluss nahelegt, dass hier nicht die Stadtreinigung sondern eher ein Netzteil-Afficionado tätig wurde.
wieder ein paar verschwendete Bits und Bytes. Pseudokritisches Geschwurbel, sinnfrei und unter Ausschluss der Öffentlichkeit publiziert.