“I was thinking about the lagoon in Central Park …”

Enten am Winterhafen

    Enten am Winterhafen

“… down near Central Park South. I was wondering if it would be frozen over when I got home, and if it was, where did the ducks go? I was wondering where the ducks went when the lagoon got all icy and frozen over. I wondered if some guy came in a truck and took them away to a zoo or something. Or if they just flew away.” (Jerome D. Salinger)

    Die Ente ist im Laufe ihrer Stammesgeschichte wahrscheinlich mit allem versorgt worden, was sie als Wasservogel nötig hat, um ein nützliches und geordnetes Leben zu führen. Das sollte auch für den Winter gelten. Die Evolution hat sich da nicht lumpen lassen: Eine Bürzeldrüse zur Produktion von Fett, um die Federn wasserabweisend zu imprägnieren. Unempfindlichkeit gegen kalte Füße, die eben genau deswegen kalt sein müssen, weil sie sonst Eis und Schnee antauen und dann wieder festfrieren würden.

      Was den Anatiden aber ganz eindeutig fehlt, ist die Fähigkeit, eine vereiste und damit tückisch glatte schiefe Ebene empor zu watscheln, um an Futter zu kommen. So war es am Winterhafen zu beobachten. In den vergangenen Tagen und Wochen fanden sich die Körner noch auf den Treppenstufen. In letzter Zeit ging der Futter-Demiurg offenbar ungnädigerweise dazu über, die Mahlzeit neben die Treppe zu streuen. Inzwischen hat sich dabei eine Eispiste gebildet, die die Enten vor neue Herausforderungen stellt. Die Körner in Wassernähe sind aufgepickt, den steilen Hang hochzuwatscheln, ist ein nahezu unmögliches Unterfangen. Bleibt noch die Option, die Böschung oben anzufliegen und nach der Landung wie wild mit den Füßen zu strampeln, um ein Abrutschen zu verhindern. Enten, die die gesamte Treppe benutzen, um nach oben zu gelangen, können noch nicht beobachtet werden.